Hammelburger-Album

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1.3 Maschinen und Arbeitsschritte

Die zur Herstellung von Bier benötigten Maschinen sowie die an ihnen verrichteten Tätigkeiten werden zum besseren Verständnis anhand der Pläne Nummer 1 bis 4 erklärt. Diese befinden sich im Anhang.
1. Das Becherwerk diente zum Transport der Malzkörner aus dem Malzsilo (15) in die Putzmühle (2).
2. Die Malzputzmaschine, auch Putzmühle genannt, reinigte die Samenkörner, das heißt, sie sortierte zu kleine Körner und eventuell auch Steinchen und anderen Schmutz aus.
3. stellt eine Wasserreserve dar, die beim Brauvorgang benötigt wird.
4. Die Schrotmühle und der Schrotkasten dienten zum Schroten des Malzes. Das bedeutet, das Malz wurde nicht gemahlen, sondern nur „gequetscht“, damit die für den Brauvorgang benötigte Kornschale erhalten blieb.
5. zeigt ähnlich wie 3. eine für den Brauvorgang benötigte Wasserreserve. Wie auf dem Plan ersichtlich, wurden an ihr die heißen Abgase von der Sudpfanne (7) vorbeigeleitet, damit sich das in dem Behältnis befindliche Wasser erwärmte.
6. zeigt den Läuterbottich٭, beziehungsweise den Maischebottich٭; dort wurde einge-maischt und die Würze٭ von der Maische٭ getrennt.
7. Die Sudpfanne dient zum Kochen der Würze.
8. zeigt die Feuerung, die zur Erhitzung der Sudpfanne mit Kohle oder mit Heizöl dien-te.
9. zeigt den Aufzug zum Transportieren der abgefüllten Bierfässer aus dem Keller, wo sie bis zu ihrem Abtransport an die Kunden gestapelt wurden.
10. stellt den Berieselungskühler٭ dar, der für den zweiten Schritt der Würzekühlung gebraucht wurde (Nachkühlung), um die Würze auf 6 bis 9°C abzukühlen.
11. zeigt das Maschinenhaus, mit dem darin befindlichen Dampf-, später Dieselmotor. Dieser diente der Übertragung der erzeugten Energie auf die in der gesamten Brauerei befindlichen Wellen und Transmissionsriemen, die alle Maschinen (Rührwerksudpfanne, Schrotmühle, Würzepumpe, Aufzug) antrieben.
12. stellt den alten Brunnen dar.
13. zeigt das Kühlschiff٭, den ersten Teil der Kühlung der Würze (Vorkühlung). Dabei wurde die Würze von ca. 90°C auf 15 bis 20°C gekühlt.
14. zeigt eine Würzepumpe, die die Würze, beziehungsweise die Maische, von einem zum anderen Gefäß (vom Maischebottich zur Sudpfanne oder auf das Kühlschiff) be-förderte.
15. diente als Hopfenseiher, um den gelösten Hopfen von der Würze zu trennen.
16. zeigt ein Malzsilo.
Als das Bier ab 1930 in Flaschen gefüllt wurde, musste die Brauerei Salch umrüsten. Die Fasshalle und der obere Teil des Eiskellers wurden zu einer Flaschenfüllerei umfunktioniert. Dort befand sich auch eine Reihe weiterer Maschinen: So die Waschma-schine, in der Flaschen aus den Kisten genommen und ausgespült wurden. Dies musste zunächst von Hand erledigt werden. Später übernahm diese Arbeit eine Flaschen-Waschmaschine. Nach der Reinigung wurden die Flaschen vor einem Leuchtschirm durchleuchtet, um Schmutz, der sich beim Spülen nicht gelöst hatte, zu erkennen. Danach wurden die Flaschen von einem Flaschenfüller mit Bier befüllt, gelangten dann zum Kronkorker, wo sie verschlossen wurden. Als man damit begann, Bier in Flaschen abzufüllen, verwendete man keine Kronkorken, sondern nur Bügelflaschen, die man mit der Hand schließen konnte. Schließlich transportierte ein Förderband die Flaschen zur Etikettiermaschine. Danach wurden die Bierflaschen in eine Kiste gesetzt. Anfangs wurde dies noch von Hand gemacht – später erledigte auch dies eine Maschine. Die im Keller erledigten Produktionsschritte werden ebenfalls anhand eines Planes erklärt.

Die gekühlte Würze wurde in den Gärkeller A gepumpt und dort mit der Hefe in den offenen Gärbottichen B angestellt, d.h. der Gärungsprozess wurde eingeleitet. Nach ca. 7 Tagen Hauptgärung wurde das Jungbier in den Lagerkeller C gepumpt, danach wurde die sich nun am Boden der Gärbottiche befindliche Hefe geerntet, d.h. die Hefe wurde aus den leeren Gefäßen entfernt und anschließend gewaschen. Nach der Lagerzeit von 6-8 Wochen verließ das nun ausgereifte Bier den Lagerkeller und wurde im Filterkeller D filtrierte, um es länger haltbar zu machen. Anschließend wurde der fertig gereifte Gerstensaft in Drucktanks im Drucktankkeller E aufbewahrt, bis er zur Abfüllung entweder in den Fass-Abfüllkeller F oder zur Flaschenfüllerei kam.
Bis 1925 , als Automobile auch in Hammelburg und bei der Brauerei Salch Einzug hielten, wurde das Bier durch Mitarbeiter der Brauerei Salch mit Pferdefuhrwerken ausgefahren. In jedem Winter wurde dann ein Schlitten statt den nun nicht brauchbaren Wägen genutzt. Später wurden die Pferdefuhrwerke durch Kleinlaster und zu Kastenwagen umgebaute PKW ersetzt.

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