Hammelburger-Album

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3. Braubeginn und Ausbau des Betriebes 1887-1906

3.1 Errichten einer Brauerei 1889

Im Jahr 1887 braute der Gastwirt Johann Salch ausschließlich für seine Wirtschaft. Das Gasthaus erfreute sich bald nach seiner Eröffnung großer Beliebtheit unter den Hammelburgern. Tagaus tagein kamen regelmäßig Gäste und verbrachten hier ihren Feierabend oder einfach ein paar gemütliche Stunden bei Hausmannskost und gutem Bier. Schon bald musste Johann Salch aufgrund der hohen Nachfrage seinen Betrieb vergrößern, da nun auch andere Wirte sein Bier ausschenken wollten. 1890 wurde er eigenständig und begann dann Bier in weit größeren Mengen als noch zuvor zu brauen, um die anderen Gastwirtschaften beliefern zu können. Um den erforderlichen Produktionsanstieg zu meistern, reichte er schon 1889 den Bauantrag zur Errichtung einer Brauerei in seiner Scheune bei der Stadt ein. Nachdem er den Bauantrag gestellt hatte, erließ das Brandschutzamt in Karlstadt mehrere Auflagen. Denn nach dem verheerenden Stadtbrand von 1854, vor damals gerade mal etwas mehr als dreißig Jahren, war die Angst vor einer erneuten Brandkatastrophe allgegenwärtig. Dem Bauherrn Johann Salch wurden eine ganze Reihe strenger Brandschutzauflagen gemacht:
„1. Umfassungs- und Giebelwände sind aus massivem Mauerwerk herzustellen.
2. Die beiden Giebelwände sind als Brandmauern ohne jede Öffnung bis über das Dach reichend auszuführen.
3. Das ganze Stockwerk-Brauerei Stallung Vorplatz ist feuersicher zu unterwölben.
4. Der massiv zu fundierende mit glatten Steinen zu umrundende Kamin ist so hoch über die Firstlinie auszuführen und innen und außen gut zu verputzen.
5. Das Dach ist feuersicher einzudecken.“
Der zu dieser Zeit zuständige Königliche Brandschutzinspektor Hanzelmann war of-fensichtlich sehr streng und kontrollierte jede in seinem Zuständigkeitsbereich fallende Neuerung selbst. Nach dem Umbau besuchte er die kleine Brauerei, um zu überprüfen, ob die von ihm erteilten Auflagen auch erfüllt wurden. Dabei stellte er folgende Mängel fest:
„1. Die in die Brandmauer reichenden Holzteile sind zu entfernen.
2. Zwischen Brauhaus und Scheune ist eine vorschriftsmäßige Trennung der Dachvor-sprünge durchzuführen.
3. Der Kamin ist hoch über die Firstlinie des Brauhauses zu führen.“
Dieser Befund wurde am 7. Mai 1889 verfasst und dem Bauherrn wurde nun bis Juni des selben Jahres Zeit gegeben, um die Mängel zu beheben. Am 16. Juni meldete Herr Hanzelmann die Beseitigung der Mängel an die Stadt. Johann Salch durfte nun in seinem Anwesen Bier herstellen. In einem Teil einer Scheune seines Anwesens, neben einer Stallung, schuf er Platz für eine Feuerstelle und einen Sudkessel, um dort sein erstes eigenes Bier zu brauen. Damit war der Hammelburger Brauer nicht mehr vom städt-schen Brauhaus und dessen Brauzeiten abhängig. Das Geld für den Umbau hatte Johann Salch zum Teil gespart, Aber natürlich auch durch den Gewinn erworben, den er mit der Gaststätte erwirtschaftete. Mit dem Umbau beauftragte er das schon damals ortsansässige Bauunternehmen Johann Ambros Bindrum.

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