Hammelburger-Album

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5. Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum letzten Sud im-Jahr 1996

5.1 Die Zeit vor der Währungsreform


In der Nachkriegszeit kam die deutsche Wirtschaft nur schleppend in Gang. Hans Salch war davon genauso wie jeder andere Unternehmer in Deutschland betroffen. Einziger unternehmerischer Lichtblick in den Nachkriegswirren war, dass die amerikanischen Besatzungstruppen rege das in der Brauerei gelagerte Eis kauften. Die Truppen der US-Armee besorgten dafür auch das Braumalz für die Brauerei aus Karlstadt.

5.2 Von der Währungsreform bis zum ,Wirtschaftswunder´

Die Währungsreform bescherte der Industrie und Baubranche in Deutschland einen da-mals kurze Zeit zuvor noch nicht für möglich gehaltenen Aufschwung. Der kam auch den Brauereien zugute. Denn Bier wurde überall getrunken, auf den vielen Baustellen im Land ebenso wie in den Fabriken. Und auch ein Gastwirtschaftsbesuch nach der Arbeit war zu dieser Zeit noch etwas Selbstverständliches.
In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts begannen die Unternehmer in Hammelburg mit der Werbung für ihr Produkt: „Es hat damals jeder gemacht.“ Auch die Brauerei Salch folgte diesem Trend und arbeitete fortan mit dem Grafiker Eugen Weiß zusammen. Er ließ sich für den damaligen Zeitgeschmack pfiffige Slogans einfallen, wie „Bleib bei Salch Bier“ oder „Wenn Flocken sinken - Salch Bier trinken“ und zeichnete Werbebilder.
Als Hans Salch 1954 starb, wurde die Brauerei auf Alois Salch, den einzigen Sohn überschrieben. Nach dessen Abitur im Jahr 1951 vertiefte der damals 20-Jährige im Hofbräuhaus Dillingen an der Donau seine Kenntnisse über das Brauhandwerk und legte dort nach einem Jahr die Gesellenprüfung ab. Danach studierte Alois Salch in Weihenstephan bei München Brauwissenschaften und schloss sein Studium als Diplom-braumeister ab. Schon kurz nach dem Tod seines Vaters stand der 23-Jährige somit vor der großen Herausforderung, von nun selbst eine Brauerei zu führen.

5.3 Sudhausumbau 1968

Die gestiegene Nachfrage bedingte, dass auch die Brauerei 1968 von Grund auf moder-nisiert wurde. Die Firma Ziemann, Spezialist für Sudwerke aus Stuttgart-Feuerbach baute im März desselben Jahres zwei neue Sudkessel ein. Diese waren nicht mehr wie die früheren aus Eisen, sondern aus Kupfer. Kupfer war leichter sauber zu halten und obendrein optisch viel ansprechender als ein Eisenkessel. Außerdem wurde die Befeuerung der Sudkessel von Kohle auf Öl umgestellt. Dies ermöglichte ein einfacheres Heizen, da nun gezieltes Steuern der Temperatur möglich war. Auch die Kühlung der Würze wurde erneuert. Hier vollzog sich sogar eine wahre Revolution. Denn die Würze wurde nicht mehr wie früher auf ein Kühlschiff oder auf einen Berieselungskühler gelei-tet, um sie zu kühlen, sondern direkt auf einen sogenannten Plattenkühler, der geschlos-sen und mit Kühlflüssigkeit arbeitete.
Durch diese technische Revolution wurde die Gefahr der Infektion des Bieres minimiert. Denn bei der einst üblichen offenen Kühlung konnten Milchsäurebakterien oder ähnliche Erreger den Geschmack und die Haltbarkeit des Bieres erheblich beeinträchtigen. Eine weitere, grundlegende Neuerung stellte auch der Einsatz von Elektromotoren dar. Die in der Vergangenheit durch Transmissionsriemen angetriebenen Maschinen wurden nun alle durch Elektromotoren ersetzt, die effektiver waren und zudem nicht so häufig gewartet werden mussten wie die Maschinen mit Transmissionsriemen. Im Zuge der Modernisierung der Brauerei wurde auch eine neue Schrotmühle angeschafft, die das Malz schonender schrotete, was sich wiederum auf das Bier positiv auswirkte.

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