Hammelburger-Album

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Die Nähe und der Umgang mit beispielgebenden Menschen ist wohltuend. Im Nachforschen in den zugänglichen Quellen und in der Begegnung mit seiner baulichen Hinterlassenschaft fühlt man sich wohl. Der Wirkung des Schlossgartens in Fulda im Sonnenlicht im September kann sich niemand entziehen. So wie es uns allen ergeht, wenn wir einen alten Freund treffen. Man trennt sich und man ist eine Spur zufriedener. Die Seele braucht Austausch und sucht Erneuerung. Das geschieht in der Begegnung, mit offenen Menschen, mit der Natur, mit der Musik. So ist auch die Beschäftigung mit Dalberg eine höchst vergnügliche Sache und hat ihren Lohn in sich.

Man kommt ihm nähern, wenn man seine Handlungen und seinen Willen zur Veränderung betrachtet. Er übernahm das Hochstift 1726 und änderte sofort das Betriebsklima, so würde man heute sagen, in dem er dir „Geheime Konferenz“ auflöste und aus dem Stiftskapitel ein wirkliches Beratergremium machte. Sein Vorgänger fühlte sich dem Amt nicht gewachsen. War misstrauisch. Richtete eine Art von Spitzeldienst ein, was innerhalb des Klerus für Spannungen sorgte. Dieser Konstantin vom Buttlar hielt sich nicht an die sog. Wahlkapitulation - sagen wir, den Koalitionsvertrag mit dem Stiftskapitel. Das nahmen die Stiftherren ihm übel. Er versagte in der Menschenführung. Angst ist immer ein schlechter Berater.

wappendalbergDer Wappenspruch von Adolf von Dalberg an seinem fürstäbtlichen Wappen: CANDORE ET AMORE. „Aufrichtigkeit und Liebe“ zeugt von einem anderen Geist. Für jeden war damit klar, das ist sein Regierungsprogramm. Das war eine Form von Selbstverpflichtung. Ein Gegenprogramm zu seinem Vorgänger. Beispielgebend.

CANDORE kann man mit Reinheit, Aufrichtigkeit übersetzen. AMORE - gewiss ist damit nicht die körperliche Liebe gemeint, sondern die Gottes- und die Menschenliebe. AMORE, steht nun mal in der lateinischen Sprache für beides. Nicht anders als auch in der deutschen Sprache. „So begegne ich den mir anvertrauten Mitmenschen. Aufrichtig, in reiner Gesinnung, in liebevoller Zuwendung“. - Für jeden zu entschlüsseln.

Adolf von Dalberg war ein hochgebildeter Mann. In Löwen studierte er die klassischen Fächer, Jura, Theologie, Philosophie. Ein promovierter Kanoniker, also Kirchenrechtler. Seine Entscheidungen waren klug und immer durchdacht. Ein Beispiel für seine Art zu denken und eine Sache fortzuentwickeln: Fulda hatte keinen Weihbischof. Er stellte den Antrag in Rom ihm einen Weihbischof zu gewähren. Rom stimmte zu. Die Abhängigkeit von Würzburg für besondere kirchliche Handlungen einen Weihbischof einzusetzen, war nicht mehr gegeben. Ein Fürstabt und ein eigener Weihbischof. Würzburg erhob Einspruch in Rom. Vergebens. Adolf von Dalberg war auf dem Weg zum Fürstbischof. Erst nach seinem Tode wurde das Hochstift Fulda in den Rang eines Bistums erhoben, 1752. Den Weihbischof wählte er aus seinen eigenen Domherrn. Instinktsicher jenen Kleriker, von dem er annahm, dass er nach seinem Tode vom Domkapitel als sein Nachfolger gewählt würde - Amand von Buseck Er hatte Recht. Dieser Fürstabt tat viel für das heutige Bad Brückenau. Das Schloss in Römershag, heute Altenheim, von Dalberg begonnen, führte er zu Ende.

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