Hammelburger-Album


Die Bodschuel

Entnommen der Festschrift „Volksfest 1970“ der Bürgervereinigung Schwimmbadbau Hammelburg
Früher, was waren das herrliche Zeiten. Da hatte Hammelburg seine ,;Bodschuel", mit herrlichen Liegewiesen und sauberen Umkleidekabinen. Der alte Rösser und seine Frau führten ein eisernes Regiment. Sie sorgten für Sauberkeit und Ordnung, führten einen gutgehenden Erfrischungsdienst und hatten sogar einen "Schwimmbüchsen- und Badehosen-Verleih". So fortschrittlich war Hammelburg, - vor 25 Jahren. Sprungbrett, Sprungturm, -' alles war vorhanden. Zwar kam damals schon so manches tote "Säule" mit geblähtem Bauch auf der Saale angeschwommen, aber das wurde dann gleich über's Wehr befördert, wo es saaleabwärts" weiterschwimmen" konnte.
Schlauchboote haben sich die Buben damals aus Schilfrohr zusammengebunden, mit denen sie von der Dreisaale bis zur Badschule paddelten. Vorbei an Pfaffenhausen, wo man immer mit Angriffen der dortigen Buben rechnen mußte, vorbei am Pfaffenhäuser Steg und an der alten Saalebrücke.
Das beliebteste Langstreckenschwimmen fand zwischen Saalebrücke und Badschule statt, vorbei an Hannawacker's Garten, wo man besonders auf die "Strudel" achten mußte.
Ein anderes Vergnügen war für die Jungen das "Köpferspringen"
von den Lühbrücken am Bleichrasen. Wenn die Waschfrauen, kniend vornübergebeugt, ihre Wäsche in der Saale nach dem Bleichen nochmals lühen wollten, dann stellten sich die Buben alle auf die vorderen Ecken der schwimmenden Holzbrücke, so, daß diese Wasser schöpfte. Verständlich, daß die Frauen zu keifen begannen, wenn sie, bis zum Po im Wasser kniend, versuchten ihre Wäschestücke zusammenzuhalten, um zu verhindern, daß die Wäschekörbe zur Saalemitte davonschwammen. Wollten die Frauen den bösen Buben eine Ohrfeige verpassen, da sprangen die Jungens mit dem "Köpfer" in's Wasser.
Sogar cin Holzbootverleih war vorhanden. Unmittelbar nach dem Krieg waren es die "Düsseldorfer Jonges", welche sich aus amerikanischcn Benzinbomben die ersten "Paddelbootc" gebaut hatten.
In dcn Schulklassen gab es kaum einen Jungen oder ein Mädchen, welche nicht schwimmen konnten. Mit sechs Jahren ging es meist schon im "Hundstrabb", und mit Schwimmbüchse auf dem Rückcn, über die Saale. Im Sommer gab es bei Jung und Alt nur eines:
Wir gehen in die Bodschuel!
(Foto Archiv Kirchner)


Hauptlehrer Julius Seufert (Gest. 1945) brachte den Kindern das Schwimmen bei.
Er sorgte auch dafür, dass Umkleidekabinen und eine Dusche gebaut werden konnten. Finanzielle Unterstützung sammelte er durch Bettelbriefe an Hammelburger in Amerika. (Foto Archiv Kirchner)

(Foto Archiv Kirchner)

(Foto Archiv Kirchner)

(Foto Archiv Kirchner)

(Foto Archiv Kirchner)

(Foto Archiv Kirchner)

Schwimmübung mit der Schwimmbüchse am Wehr. (Foto Archiv Kirchner)

Die Kinderrutsche. (Foto Archiv Kirchner)

(Foto Archiv Kirchner)

(Foto Archiv Kirchner)

Liegewiesen und Umkleidekabinen. (Foto Archiv Kirchner)

Juliane Rösser, Bademeisterin bis 1944. (Foto Archiv Kirchner)

Auch am Stauwehr zur Wiesenbewässerung an der Dreisaale Richtung Fuchsstadt war immer reger Badebetrieb.
Auch diese Anlage wurde demontiert. (Foto Archiv Kirchner)








































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