Hammelburger-Album

Vereine

Warum feiert der Verein 2011 „50 Jahre Stadtkapelle Hammelburg“?

Die Lösung ist in der Person von Otto Zeier zu sehen und in der kontinuierlichen Fortsetzung seines Lebenswerkes.

Diese erwähnte langjährige, ja Jahrhunderte alte musikalische Tradition lag am Anfang der 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts  weitgehend in den Händen der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Hammelburg. Dort gab es zu dieser Zeit einen Spielmannszug und dieser sollte erweitert werden. Otto Zeier und einigen Vereinsmitgliedern gelang es,  den Vorstand zu überzeugen, dass es sinnvoller wäre, eine Blaskapelle zu gründen.
Die Generalversammlung der Feuerwehr stimmte am 23. April 1961 dem Beschluss des Vorstandes zu und beauftragte Otto Zeier, der zum damaligen Zeitpunkt noch gar kein Mitglied der Feuerwehr war, mit dem Aufbau und der Leitung einer Blaskapelle.
Otto Zeier muss dies jedoch schon länger im Kopf gehabt haben und auch schon entsprechende Planungen und Gespräche geführt haben, denn bereits 4 Tage später, am 27. April 1961 fand in der Gaststätte „Zum Hirschen“ die erste Probe mit 14 Musikern aus Hammelburg, Fuchsstadt, Pfaffenhausen, Untererthal und Westheim statt.
Genau eine Woche nach der ersten Probe fand am „Florianstag 1961“, am 4. Mai, der erste öffentliche Auftritt statt.
Die anfänglichen Proben in der Gaststätte „Zum Hirschen“ wurden in das Schützenhaus im Liebenthal verlegt und die Kapelle gewann auch außerhalb der Stadt Anerkennung und Freunde.
Es gab bereits im Gründungsjahr kein Fest in der näheren oder weiteren Umgebung ohne den Hammelburger Musikzug, wie die Kapelle damals hieß.
1961 Die Feuerwehrkapelle in FrankenbrunnEines dieser Feste, war das Feuerwehrfest in Frankenbrunn. Von diesem Ereignis ist noch ein Bild der mittlerweile 20 Mann starken Kapelle vorhanden. Von diesen Musikern der ersten Stunde leben nur noch Winfried Breun und Toni Müller.
Auch ein Musiker der sprichwörtlich „zweiten Stunde“ lebt heute noch, es ist Hermann Karollus, er stieß wenige Wochen später, im Sommer 1961 zur Kapelle.


Feuerwehruniform-Winfried-BreunDer Vorstand der Feuerwehr stattete damals die Musiker bereits mit einer Uniform aus. Um notwendige Anschaffungen für den Musikzug machen zu können, hielt die Feuerwehr Wiesen- und Sommernachtsfeste auf dem Gelände der ehemaligen Badschule ab.
In den Jahren 1962 und 1963 setzte sich diese Entwicklung fort. Es verging fast kein Fest in Hammelburg, der näheren und weiteren Umgebung ohne den Musikzug der Feuerwehr. Otto Zeier und die Musiker hatten dadurch ständig Kontakt zu anderen Kapellen und verfolgen deren Entwicklung. Dabei entstanden auch die ersten kameradschaftlichen Verbindungen zur Stadtkapelle Münnerstadt, unserer späteren Patenkapelle.
Es kam zum Beitritt in den Nordbayerischen Musikbund.
Die Jahre 1964 und 1965 waren geprägt von den Besuchen von Musikfesten, Wertungsspielen und beharrlichem Proben.


1965 Landesmusikfest in ErlangenEin erster größerer musikalischer Erfolg war die Teilnahme im Jahre 1965 am 2. Bayerischen Landesmusikfest in Erlangen.
Bei internationaler Beteiligung erreichte der Musikzug in der Oberstufe beim Konzertwettbewerb einen 1. Rang und im Marschwettbewerb einen 1. Rang mit Auszeichnung.


Das erste Herbstkonzert wurde 1964 gegeben. Diese Tradition setzen wir bis heute fort.
1966 Musikzug in Tracht1966 Musikzug in Uniform1965 wurde das erste Frühjahrskonzert der Kapelle in der Landwirtschaftsschule gegeben. Auch das setzen wir bis heute fort. Das erste Bockbierfest, das bis 1979 fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders der Stadt Hammelburg war, fand Ende Oktober 1965 statt. Hierbei präsentierte sich der Musikzug erstmals in Trachtenweste und Hut.


1966 JugendkapelleOtto Zeier begann 1965 mit dem Aufbau einer Jugendkapelle. In den folgenden sechs Jahren wurden insgesamt 50 jugendliche Musiker ausgebildet.

1966 BlaesertreffenDie erste Großveranstaltung fand 1966, also 5 Jahre nach Gründung statt.
Wir richteten ein Bläsertreffen im Rahmen der 1250-Jahrfeier der Stadt Hammelburg aus. Ein farbenprächtiger Festzug mit 32 Kapellen zog durch die Straßen der Stadt. Über 1000 Musiker vereinigten sich zum Gemeinschaftschor auf dem Marktplatz und begeisterten viele tausend Zuhörer.


Trachtenkapelle im Ausland1967 folgte der erste Auslandsaufenthalt. Auf Vorschlag des damaligen Präsidenten des Nordbayerischen Musikbundes, Georg Bayer, erhielt die Kapelle eine Einladung des Österreichischen Blasmusikverbandes zum 1. Landestreffen der niederösterreichischen Trachtenkapellen in Krems. Damit wurde der Kapelle Gelegenheit gegeben, sich im Ausland zu bewähren und den Namen ihrer Heimatstadt bekannt zu machen.

1967 St-Valentin in Österreich1968 waren die Musiker wieder in Österreich und zu Gast bei den Kapellen in St. Valentin und Pöchlarn. Beide österreichische Orchester kamen im gleichen Jahr bereits zu Gegenbesuchen nach Hammelburg.
In dem Jahr war die Kapelle bereits auf 35 Musiker angewachsen und die Stadt Hammelburg war großzügig und es konnte eine neue Uniform beschafft werden.


1968 Trachtenkapelle1968 gab es auch bereits die ersten Aufnahmen für eine Schallplatte.
1969 1. Standarte1969 wurde die erste Standarte gestiftet und am 1. Juni geweiht.
Höhepunkt des Jahres 1970 war die Teilnahme des Musikzuges der FFW Hammelburg am 3. Bayerischen Landesmusikfest in Memmingen, zu dem auch Kapellen des Auslandes eingeladen worden waren.
Nach Erlangen (1965) standen hier wieder 2 Vereine zufällig nebeneinander. Die Koninklijke Harmonie "Vermaak na Arbeid", Turnhout und die Musiker aus Hammelburg. Aus diesen beiden Begegnungen kam schließlich die Partnerschaft der beiden Städte Hammelburg und Turnhout zustande, die bis jetzt 36 Jahre anhält.


1971 in Turnhout1971 kamen die Musiker gleich zweimal nach Belgien.
Zur Faschingszeit in das NOTO-Hauptquartier und später durch Vermittlung des Nordbayerischen Musikbundes zum 1. Europäischen Musikfestival nach Turnhout. Die Koninklijke Harmonie feierte ihr 75-jähriges Bestehen.


1971 KreismusikfestIm Juli 1971 feierte die Musikkapelle der FFW ihr 10jähriges Bestehen mit einem Kreismusikfest mit Marschwertung. 22 Kapellen beteiligten sich am Festzug und unterzogen sich dabei der Marschwertung. Der anschließende Gemeinschaftschor begeisterte die vielen tausend Zuschauer.

1972 kam die Königliche Harmonie mit 150 Gästen zum ersten Mal nach Hammelburg. Nachdem es ihnen so gut gefiel, kam prompt die Gegeneinladung nach Turnhout.
Im gleichen Jahr ging es zum Südtiroler Landesmusikfest nach Meran. Ausflüge in die Südtiroler Bergwelt, zum Kalterer See und ein Weinabend rundeten den Mehrtagesausflug ab.

Im Jahr 1973 kam es dann zur Trennung von der Freiwilligen Feuerwehr.
Die Chroniken der beiden Vereine sprechen zwar auch von Meinungsverschiedenheit zwischen den Gruppen. Den Ausschlag gaben aber die Bestimmungen der Feuerwehr, die mit einer aufstrebenden Musikkapelle nicht zu vereinbaren waren.
So war es damals noch nicht möglich, Kinder, Jugendliche oder gar Mädchen und Frauen offiziell in den Verein, in die Feuerwehr aufzunehmen. Um jedoch eine gute Nachwuchsarbeit durchzuführen, war die Aufnahme und Integration dieses Personenkreises in die Kapelle dringend notwendig geworden.
Am 4. Mai 1973 fand dann die Gründungsversammlung statt und die Musiker sind seit dieser Zeit ein eigener selbständiger Verein mit eigener Vorstandschaft. Die Musiker blieben die gleichen, der Dirigent Otto Zeier ebenso.
1. Vorsitzender wurde der damalige Bürgermeister Karl Fell.
Den Höhepunkt des Jahres bildete der Gegenbesuch in Turnhout.
In diesem Jahr beteiligte sich die Stadtkapelle an nicht weniger als 68 Veranstaltungen, darunter waren sechs Musikfeste, davon zwei mit Wertungsspielen.



1975 Musik im RohbauIm Jahre 1974 konnte die Stadtkapelle endlich den lange gehegten Wunsch in die Tat umsetzen, sich ein eigenes Heim zu schaffen. Die Stadt Hammelburg stellte das Grundstück zur Verfügung. So konnte im Mai mit dem Bau begonnen werden. Der Einsatz aller aktiven Mitglieder brachte es zustande, dass am 12. November das Richtfest gefeiert werden konnte.
1975 Musik im RohbauDer Innenausbau des Musikheimes konnte im Laufe des Jahres 1975 vollendet werden. Obwohl wiederum viele hundert Arbeitsstunden von allen Musikern geleistet werden mussten, kam die Pflege der Musik nicht zu kurz. Immerhin gestaltete die Kapelle 54 Veranstaltungen und beteiligte sich an zwei Musikfesten.
Die Jugendkapelle konnte einen Teil der auswärtigen Verpflichtungen wahrnehmen. 1975 nahm sie an fünf Musikfesten des Musikbundes teil und errang bei Wertungsspielen erste Erfolge.
In diesem Jahr besiegelten auch die beiden Städte Hammelburg und Turnhout, die auf die Musikkapellen zurückgehende Partnerschaft.
1975 Musik im Rohbau1976, an Pfingsten, war die Kapelle bereits wieder in Turnhout beim 2. Internationalen Musikfestival. Wenn man sich die Zahl anhört: 20 000 von der Blasmusik begeisterte Zuschauern im Stadion, dann kann man heute nur noch davon träumen.



1976 Musikheimweihe1976 Musikheimweihe1976 MusikheimweiheIm Juni erfolgte dann mit einem mehrtägigen Fest die Einweihung des Musikerheimes. 57 ehrenamtliche Helfer hatten bis dahin über 5.100 Arbeitsstunden absolviert und über 100.000 DM Eigenleistungen zu den Gesamtkosten von über 200.000 DM aufgebracht.


1977 JugendkapelleIn diesem Jahr (1976) wurde die 2. Jugendkapelle gegründet.

1977 Zuschauer beim Festzug1977 stand ganz im Zeichen des 13. Unterfränkischen Jugendblaskapellentreffen.
Von Freitag bis Montag wurde gefeiert. Von einem „bunten Abend“, über Wertungsspiele, dem eigentlichen Festakt mit Grußworten, einem Festzug mit 75 Kapellen und Spielmannszügen, großem Unterhaltungskonzert und dem Kesselfleischessen als Abschluss im Zelt war alles dabei.
Im November gab es dann den ersten großen Hörfunkauftritt. Der Bayerische Rundfunk sendete aus der Saaletalhalle „Zu Gast in Hammelburg“. Annemarie Sprotte-Cramer moderierte, Freddy Breck, das Medium-Terzett und das Duo Gitti und Erica waren neben der Stadtkapelle und weiteren Hammelburger Gruppen dabei.
1978 war dann ein trauriges Jahr. Otto Zeier erkrankte lebensgefährlich und 2. Dirigent Winfried Breun musste während des gesamten Jahres für ihn einspringen. Ein Besuch in Turnhout musste abgesagt werden, die Rundfunkaufnahmen mit der Deutschen Welle, Köln, konnten neben den anderen Jahresverpflichtungen jedoch wahrgenommen werden.
1979 war Otto Zeier immer noch krank und den fälligen Besuch in Belgien unternahm statt der Senioren, die Jugendkapelle unter der Leitung von Helmut Fiedler.

1980 Einweihung der Turnhouter Strasse1980 Einweihung der Turnhouter Strasse1980 waren die Musiker aus Belgien wieder in der Stadt zu Besuch. Damals wurde der Untere Lange Graben in „Turnhouter Straße“ umbenannt.
Zwei Wochen später waren wir es, die bei der Einweihung der 1. Bayerischen Musikakademie den Gottesdienst und den anschließenden Gründungsakt musikalisch gestalteten.

Am  Anfang 1981 standen wieder Schallplattenaufnahmen an, denen folgte am 4. April der erste Hammelburger Blasmusiktag, der krönender Höhepunkt der Feier zum 20-jährigen Bestehen der Stadtkapelle war. Musikkapellen aus 6 Ortsteilen beteiligten sich daran.
Am Sonntag, 26. April gab es dann etwas doch Außergewöhnliches aus Hammelburg. Die damals wohlbekannte Rundfunksendung „Hafenkonzert“ wurde aus unserer Stadt und unter Mitwirkung der Stadtkapelle gesendet. Ob dies wohl damit zu tun hat, dass unser Musikheim mindestens einmal im Jahr an einem großen See liegt, kann ich nicht sagen.
1982 Die Stadtkapelle vor dem MuseumNeben den zahlreichen Einsätzen – für 1982 sind 45 Proben und 42 Auftritte verzeichnet, erfolgte wieder eine Fahrt nach Belgien.

1983, als „Jahr der Blasmusik“ in unserer Chronik verzeichnet, brachte im März den 2. Hammelburger Blasmusiktag. Neben unserer Jugendkapelle und der Stadtkapelle beteiligten sich damals alle 7 Kapellen der Ortsteile an dem mehrstündigen Konzert in der ausverkauften Saaletalhalle.
An Pfingsten folgte das Europäische Blasmusiktreffen mit Kapellen aus Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Belgien, England, Norwegen und Polen.
Ich kann mich noch gut an dem Montagabend erinnern, als ich die Kollegen des Kommissariats Staatsschutz im Festzelt sah. Später war klar: 3 polnische Musiker hatten sich entschlossen nicht mehr in ihre Heimat hinter dem eisernen Vorhang zurückzukehren und blieben in Hammelburg. Wochenlang sorgte dieses Verhalten in Deutschland für politischen Zündstoff.
1984 wurde die 10-jährige Partnerschaft mit Turnhout in Belgien gefeiert und wir verzeichneten das wohl längste Konzert in unserer 50-jährigen Geschichte.
Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Saaletalbahn Gemünden – Hammelburg wurde von 10 bis 18 Uhr fortwährend Musik gespielt.
1985 erkrankte Otto Zeier wieder. Wir waren in diesem Jahr in der Gruga-Halle in Essen, bei Musiker in England und bei der Geburtstagsfeier unseres damaligen Ministerpräsidenten Dr. Franz Josef Strauß.
Im Herbst gab nach 12 Jahren Amtszeit Karl Fell den 1. Vorsitz an den damaligen Bürgermeister Elmar Hartung ab.
1986 konnten wir bei einem Festakt im Heinrich-Köppler-Haus auf 25 Jahre Stadtkapelle zurückblicken.
An Pfingsten folgte das 2. Europäische Blasmusiktreffen in Hammelburg mit Teilnehmern aus Sardinien, Luxemburg, Österreich, Ungarn, England, Belgien, Italien und Frankreich.
1987 Im Frühjahr fand der 4. Hammelburger Blasmusiktag statt und im April fuhr die Stadtkapelle zu einer 9-tägigen Konzert und Erlebnisfahrt ins über 1000 km entfernte Sarteano in Italien. Unterwegs wurde das Pustertal und Bruneck besucht, bevor preußische Pünktlichkeit auf mittelitalienische Gelassenheit traf. Teilnehmer könnten hier alleine den ganzen Abend mit Erzählungen verbringen.
Während dieser Reise erkrankte Otto Zeier wieder schwer.
Noch ein lokaler Termin von diesem Jahr zur Erinnerung: am 11. 12. spielte die Stadtkapelle bei der Grundsteinlegung des Neubaus der Musikakademie.


1988 Sie Stadtkapelle vor dem Weiher1988 Konzert bei der Internationalen Touristikmesse in Berlin, „Historisches Hammelburg“ mit erstmals dem Bayerischen Zapfenstreich und Fahrt nach Turnhout, um nur einige Höhepunkte zu nennen.
1989 Am 5.Hammelburger Blasmusiktag dirigierte Otto Zeier zum letzten Mal seine Kapelle

1989 Standarte1989 StandarteEs war auch das Jahr, in dem unsere Könner Franz Bindrum anlässlich seines 80. Geburtstages uns eine neue Standarte stiftete.

1990 begann mit einem Dirigentenwechsel. Peter Claßen übernahm die Jugendkapelle und der junge Thomas Eckert übernahm die Stadtkapelle. Seine Feuertaufe war bereits im Mai ein Wertungsspiel in Herzogenaurach.

1991 war es die Stadtkapelle unter Thomas Eckert, die die Anregung gab, die Musikausbildung in Hammelburg und der Umgebung umzugestalten.
Es wurde der Förderverein zur musikalischen Jugendausbildung gegründet. Dort unterrichten seitdem qualifizierte Ausbilder den Nachwuchs von 16 Musikvereinen.

1991 Geburtstag Otto ZeierAm 12. November konnte Otto Zeier seinen 60. Geburtstag feiern. Unser Geburtstagsgeschenk wurde geheim gehalten. Die Musiker bekamen im Vorfeld Noten zum Üben eines Marsches ausgehändigt, der weder einen Titel noch einen Komponisten hatte.
Bei der eigentlichen Geburtstagsfeier im großen Saal der Musikakademie kam dann die Überraschung in Form des Komponisten Walter Tuschla zur Tür herein. Der „Otto-Zeier-Marsch“ wurde unter seinem Dirigat uraufgeführt und Otto Zeier bekam ihn geschenkt.

CD der Stadtkapelle1992 stand ganz im Zeichen einer CD-Aufnahme durch den Bayerischen Rundfunk.


1993 Stadtkapelle vor dem Roten Schloss1993 lag der Schwerpunkt auf der Marschmusik und dem Schaumarschieren. Beim Marschmusikwettbewerb in Weigolshausen schnitten wir wieder mit der höchst möglichen Wertung ab und begeisterten anschließend mit unserem Schauprogramm die Zuschauer.
Im Sommer waren wir das erste Mal in Salou / Spanien und spielten dort unter anderem einen Festzug in Tarragona.
1994 und 1996 Fahrt nach Turnhout, Gegenbesuch 1995 und 1999
1998 besuchte uns die Stadtkapelle Haag aus Österreich, 1999 machten wir den Gegenbesuch, gestalten ein Kirchenkonzert und besuchten dabei auch Wien, Steyr und Stift Melk.
Die Jahre waren ausgefüllt mit Proben, zahlreichen Wertungsspielen (u. a. beim 2. Landesmusikfest Sachsen in Thum im Erzgebirge), Konzerten, Ensemblesarbeit, Fernseh- und Rundfunkaufnahmen, Kammermusikveranstaltungen und einer zweite Konzertreise nach Spanien.

1995 starb Otto ZeierAm 24. April 1995 starb Stadtkapellmeister und Vizepräsident des NBMB Otto Zeier im Alter von 63 Jahren. Bei der Trauerfeier in der Stadtpfarrkirche würdigten zahlreiche Redner den leidenschaftlichen Streiter für die Musik und das Gemeinwohl. Die Musiker der Stadtkapelle sorgten für den würdigen musikalischen Rahmen von Trauerfeier und Beerdigung.








2001 Die Stadtkapelle im Heinrich Koeppler-Haus2001 feierten wir ganz groß „40 Jahre Stadtkapelle“. Beim Frühjahrskonzert erklang die Musik von Wertungsspielen aus 4 Jahrzehnten.
Die eigentlichen Jubiläumsveranstaltungen fanden dann in der Zeit vom 27. Juli bis zum 5. August mit der 1. Europäischen Orchesterakademie für sinfonische Blasmusik und dem Kreismusikfest vom 28. bis 30. Juli statt.
2001 Festzug zum Marktplatz und Massenchor2001 Festzug zum Marktplatz und MassenchorEs gab eine spanische Nacht im Musikerheimgarten, es spielte die Band „Blechschaden“ aus München, das Euregioorchester aus Nordrhein Westfalen, die Hergolshäuser Musikanten, das Sinfonische Orchester Unterpleichfeld, die 1st Infantry Division Band aus Bamberg und Vorsicht Gebläse- um nur einige zu nennen. Es gab einen Festzug mit über 30 Kapellen und Höhepunkt war das Abschlusskonzert der 1. Europäischen Orchesterakademie für Sinfonische Blasmusik im Regentenbau von Bad Kissingen mit der Uraufführung unserer Auftragskomposition „Greek Folk Song Suite“. Der Komponist Franco Cessarini hatte das Werk mit dem Orchester einstudiert und auch selbst dirigiert.

2002 Bamberg2002 BambergIn den Jahren danach gab es ein Konzert zusammen mit dem Jugendblasorchester Werneck, der Wiederholung von „Blasmusik meets Rock“ zusammen mit den Musikkapellen Hohenroth, Unterpleichfeld und Gundelsheim beim 9. Bayerischen Landesmusikfest in Bamberg, einem Gemeinschaftskonzert mit der Southern Georgia University aus den Vereinigten Staaten, ein Konzert in Ennepetal mit einem Besuch der Stadt Köln, ein Kirchenkonzert zusammen mit dem Werksorchester Saab aus Schweden, ein Konzert im Congress-Centrum in Berlin, Konzerte zusammen mit der Chorgemeinschaft Frammersbach, eine Reise nach Tettnang und an den Bodensee, Konzerte in Bad Brückenau und Bad Bocklet, Wertungspiele und die zahlreichen jährlichen Verpflichtungen.


2007 Gluehweinfest2007 GluehweinfestDas Glühweinfest wurden geboren und mittlerweile 6-mal wiederholt.


Die Zeit war auch etwas geprägt von Dirigentenwechseln.
Otto Zeier hatte die Kapelle 1961 gegründet und bis 1989 auch geleitet.
Thomas Eckert wurde 1990 sein Nachfolger. In die 13 Jahre seines Wirkens  fielen u. a. die Gründung der Big-Band, des Fördervereines zur gemeinsamen Ausbildung des Nachwuchses und der Versuch Blasmusik und Rockmusik einander näher zu bringen.
Es folgte die Zeit mit Christian Wiechers, dem kurzen Versuch von Thomas Ruffing, der nach wenigen Monaten aus beruflichen Gründen nach Tettnang umzog, dem Dirigat von Hubert Hoche, der uns näher bekannt machte mit der zeitgenössischen Musik und jetzt seit Herbst 2009 die Stabführung von Christine Huppmann.
Wir waren in der Zeit sicherlich auch Vorbild in der Blasmusikpflege. In den Jahren nach 1961 wurden einige Kapellen um Hammelburg herum gegründet und nicht selten waren  Musiker der ersten Stunde der Stadtkapelle auch Gründungsmitglieder dieser Kapellen.

2008 Die Stadtkapelle in MemmingenEin musikalischer Höhepunkt von uns war sicherlich das Erreichen des Titels „Meister in der Oberstufe des Nordbayerischen Musikbundes" im Jahre 2008. Mit dieser Qualifikation durften wir wenige Wochen später an der Entscheidung des Bayerischen Blasmusikverbandes in Memmingen teilnehmen.

Wir sind stolz darauf Hammelburg so oft in der näheren und weiteren Umgebung bekannt gemacht zu haben und vertreten zu haben. Dazu zählen auch die zahlreichen, zum Teil bereits erwähnten Auftritte im Ausland. Dazu zählen sicherlich auch die zahlreichen Auftritte im Rundfunk und im Fernsehen.
Ich erwähne nur noch einmal beispielsweise, die Sendungen „Jetzt red i“, das ZDF Sonntagskonzert, die Abendschau Franken live aus Hammelburg, das Hafenkonzert und so weiter.

2010 Pokale und Erinnerungsgeschenke2010 Pokale und Erinnerungsgeschenke2010 Pokale und Erinnerungsgeschenke2010 Pokale und Erinnerungsgeschenke2010 Pokale und Erinnerungsgeschenke
Mehrere Vitrinen mit zahlreichen Pokalen, Urkunden und Erinnerungsgeschenken zeugen von einer reichen und vielfältigen Musiktätigkeit in 50 Jahren.

Wir gehören sicherlich auch zu den wenigen Kapellen, die die Musik fördern, in dem sie Kompositionsaufträge vergeben und das, obwohl unsere Vereinskasse noch nie überquoll.
Stolz sind wir ebenso darauf, dass wir es immer wieder waren, die Uraufführungen spielen durften, dass wir ausgesucht wurden, die Werke das erste Mal spielen durften, die später auch sehr bekannt wurden.
Ich erwähne hier nur das Jahr 2007 mit den Erstaufführungen von "Treffpunkt 4/4/3" von Udo Diegelmann, "One night in Acapulco" von Brian Scoop, "Durch unsern schönen Ort" von Erich Weber und zwei der "Fünf Charakterstücke" von Baldur Böhme.

Die Stadtkapelle kann zuversichtlich in die Zukunft blicken. Wir sind ein gut aufgestelltes Orchester und leisten gute Jugendarbeit.
Etwas Sorge bereitet uns die allgemeine Situation des ländlichen Raumes und die aktuelle politische Diskussion.
So müssen uns und unsere Heimatstadt ständig junge und gut ausgebildete Musikerinnen und Musiker aus beruflichen Gründen oder zum Studium verlassen.
Wir können diese Verluste nur bedingt durch unsere gute Jugendarbeit ausgleichen.
Zur Zeit haben wir noch ausreichend Kinder und Jugendliche in Ausbildung.

Gliederung der Stadtkapelle

Bereits im Kindergartenalter beginnen wir mit der musikalischen Früherziehung und dem Blockflötenunterricht.
Anschließend erhalten die jungen Leute Instrumentalunterricht (wir können sämtliche Instrumente der sinfonischen Blasmusik anbieten) und spielen gemeinsam in der Bläserklasse. Wenn sie diese durchlaufen haben spielen die Kinder und Jugendlichen im Jugendorchester. Bis vor kurzem hatten wir sogar zwei davon.
Das Aushängeschild des Vereines ist sicherlich das ca. 50 Musiker(innen) starke sinfonische Blasorchester. Wir haben darüber hinaus noch die Böhmischen, die Kirchenmusik und die fränkische Volksmusik. Soll es etwas kleiner sein, so gibt es ein Ensembles

Im Jahre 2011 feiern wir mit mehreren Veranstaltungen über das Jahr verteilt "50 Jahre Stadtkapelle Hammelburg".

Bereits hinter uns haben wir das "Glühweinfest", den "Kommersabend" und die "musikalische Gourmetweinprobe".

2011 Gluehweinfest 2011 Kommersabend 2011 Gouermetweinprobe

 

Es ist anzunehmen, dass bereits kurz nach der Stadtwertung im Jahre 1303 spätestens die ersten Musiker in unseren Mauern waren.
Anzunehmen ist dies vor allem durch das nachweislich ausgeprägte kirchliche Leben und das Schützenwesen in unserer Stadt. Beides war jeweils eng mit der Musik verbunden. Kirchliche Feste und Prozessionen und auch die Schützenaufzüge waren immer von der Musik begleitet gewesen.
Überliefert ist dies u. a. aus einer Beschreibung des „Gesellenschießens mit Röhren vor dem Weihertor“ 1576. Das Fest dauerte 5 Tage und es nahmen Schützen aus 81 Ortschaften daran teil. Ehrengast war der Fürstabt Balthasar von Dermbach aus Fulda. Dabei ist beschrieben, dass die Schützenkönige abends mit Musik jeweils nach Hause oder zum Quartier gebracht wurden.
Als anno 1674 den 4. bis 12. April die Stadt Hammelburg auf Geheiß des Fürstabtes einen neuen Galgen vor den Toren der Stadt aufrichten musste, zogen alle Handwerker, 86 insgesamt, täglich morgens „mit klingendem Spiel“ auf den Richtplatz und am Abend zurück. „War Klaus Herrlein, Beck allhier, Trommelschläger und Martin Rüger, sich fremd allhier aufhaltend, als Pfeifer“. (Nach H. Ullrich, die Hammelburger Cent, Heimatblätter 1936).
Nach dem 30jährigen Krieg verschwanden die Schützengilden. Es gab aber noch die Bürgerwehr. Diese nannte sich später „Miliz“. Diese Einheiten hatten ein Hoboistenkorps, das aus 6 oder 7 Musikern bestand. Aufgelöst wurde die Miliz am 4. Mai 1803.
1880 Landwehr1880 Landwehr-MusikcorpsWährend der französischen Besatzung ließ der Magistrat der Stadt die Bürgerwehr als Schutz gegen Marodeure wieder aufleben. Diese wandelte der Staat Bayern 1816 in eine Landwehreinheit um und ließ sie bis 1867 bestehen. Die Stadtkapelle von damals war 10 bis 12 Musiker stark und war zugleich das Musikcorps der Landwehr.
Vor hundertvierzig  Jahren war das kulturelle Leben In Hammelburg ähnlich vielgestaltig wie heute. Die Stadtkapelle wurde von J. Auer geleitet und konnte sich über mangelnde Einsätze nicht beklagen. Am 4. Februar 1877 veranstaltete der „Gesellige Verein Hammelburg" eine Verlosung mit Musik im Gasthof „Zum Engel", am 12. Februar einen „Fastnachtsball", wie aus der Anzeige im „Hammel¬burger Journal" Nr. 14 vom 1. 2. 1877 zu entnehmen ist. Am 21. März spielte das „Städtische Musik-Corps" bei der Beerdigung des Bezirksamtsschreibers Oscar Mauer Trauermusik. Ostern und Pfingsten spielte es im Hesselbachschen Garten „Harmonie Musik". Am 23. August ist im Hammelburger Journal (Nr. 101/1877) zu lesen, dass „gleichwie in früheren Jahren auch heuer wieder das hohe Namens- und Geburtsfest Se. Majestät unseres allgeliebten Königs abends vorher mit musikalischem Zapfenstreich eingeleitet und am Festtage morgens mit musikalischer Tagreveille, Festgottesdienst und Frühschoppen im Lokal des Kampfgenossenvereins . . . begangen wird. Von Seiten der Harmoniegesellschaft wird auch ein Konzert gegeben". Bei der Gesellschaft „Harmonie" handelte es sich um ein Sinfonieorchester, das durch die Bemühungen des „kunstsinnigen Landrichters Simon" zustande kam.  Die Bläser stellte das  „Stadt.  Musik-Corps".
Als der verdiente Dirigent der Kapelle L. Auer Hammelburg 1898 verließ, hatte er keinen Nachfolger. Die Stadt Hammelburg unterstützte die Bemühungen der Musiker und schrieb die Stelle eines „Stadtkapellmeisters" aus, ohne zu erwähnen, dass Interessenten keine Anstellung zu erwarten hatten, sondern, dass es sich um eine ehrenamtliche Aufgabe handelte.
Der vielgereiste und hochbegabte Berufsmusiker Otto Weidel trat schließlich 1898 die Nachfolge Auers an. Da er seinen Lebensunterhalt durch Musizieren allein nicht bestreiten konnte, eröffnete er eine Musikalienhandlung. Fünfzig Jahre bemühte sich Otto Weidel mit Erfolg um die Musik in Hammelburg. Hunderte von Musikern sind von ihm ausgebildet worden. 1935 bis 1940 baute er mit Unterstützung der Stadt eine Jugendkapelle auf. Er förderte auch die Kapellen der Umgebung oder gründete sie neu.
1960 Musikvereinigung-Sandner-11960 Musikvereinigung-Sandner-2Als er sich 1948 zurückzog, fand er in Richard Sandner, der in Graslitz in Böhmen die Stadtpfeiferei geleitet hatte, einen würdigen Nachfolger, der das Musikleben in und um Hammelburg bis 1960 nachhaltig beeinflusste.

Parallel zu dieser „Stadtmusik“ gab es auch schon immer Musik bei der Feuerwehr. In Hammelburg wurde sie im Jahre 1858 gegründet. Bereits schon im Jahre 1860 gehörten Tamboure und Hornbläser zur Wehr. Bei jeder Übung spielten sie vom Gerätehaus zu den Übungsstellen und wieder zurück. Die Hauptaufgabe der Hornbläser war die Alarmierung der Feuerwehrmänner und der Bürger im Brandfalle. Vorgeschriebene Signale, die örtlich bekannt waren, kündeten eine Übung oder einen Brand an. Nach dem 1. Weltkrieg hatte die Wehr 2 Tamboure und 4 Hornbläser.1960 Spielmannszug-Feuerwehr

Vier Jahre nach dem 2. Weltkrieg, 1949, wurde in Hammelburg ein Spielmannszug gegründet. 10 Feuerwehrmänner gehörten diesem an. Bei Übungen und Festlichkeiten wurde der Spielmannszug eingesetzt, bei Bränden und Übungen  besonders die Hornbläser.

(aus verschiedenen Festschriften der Stadtkapelle)

2011 feiert die Stadtkapelle Hammelburg 50-jähriges Bestehen. Das Jubiläum bezieht sich auf die Gründung des Musikzuges der Feuerwehr Hammelburg im Jahre 1961.
Die Musiktradition in Hammelburg ist jedoch bereits viel älter.

Aus diesem Anlass stellte uns Dieter Vogler, Vorsitzender der Stadtkapelle, 2 Beiträge zur Verfügung:

 

Die Feuerwehrkapelle 1961 in Frankenbrunn Die Stadtkapelle 2010 vor dem Roten Schloss
Der Musikzug der Feuerwehr 1961 Die Stadtkapelle heute

1. ausfahrt der ADAC Ortsgruppe 1924 (Archiv Hack) Jg. 1899, aufgenommen 1917  (Archiv Saale-Zeitung) Treue Jugendfreunde 1928 (Archiv Saale-Zeitung) Fasching 1930, (Archiv Saale-Zeitung, v. Marga Fella)

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