Das Jugendsozialwerk hatte die Aufgabe, die Jugend von der Straße zu nehmen und sie sinnvoll zu beschäftigen. Die Jungen kamen aus Ortschaften des Landkreises. Von ihnen konnten vierzehn Jungen im Kolpingheim übernachten. Sechs Stunden am Tag mussten die Jungen arbeiten. Zwei Stunden nahmen sie, genau wie die Mädchen, an dem allgemein bildenden Unterricht teil. Hierzu stellten sich auch wieder die Lehrer der Volksschule und Oberschule sowie der Berufsschule selbstlos zur Verfügung. Als Arbeiten für den Herbst, Winter und Frühling kamen Aufforstungsarbeiten im Stadtwald am Heroldberg in Frage. Mit diesen Arbeiten begannen sie im Jahre 1952 und konnten bis zum Jahre 1956 eine große Zahl Schwarzkieferpflanzen setzen. Ferner wurde vom Jugendsozialwerk der Schuttablageplatz an der Thulbabrücke eingeebnet und als Anlage umgebaut.
Eine weitere Arbeit war die Begehbarmachung des Berges zwischen Steinthal und Liebenthal, des sog. „Schädleins-tännchen“. In diesem Waldstück wurden einige Kilometer Wege angelegt und dabei schöne Aussichtspunkte geschaffen. Im letzten Jahre beteiligte sich das JSW an der Auffüllung des Grabens an der Steinthalkapelle und der Planierung des Platzes selbst. Auch am angrenzenden Hang nach Südost wurden Wege und Ruheplätze geschaffen. Eine besondere Freude war die Anlegung einer Rodelbahn im Liebenthal, die mit viel Mühe und großem Einsatz unserer Jugend geschaffen wurde.
Ein echter Beitrag zur Völkerverständigung war ihre Pflege des „Russenfriedhofs“ auf dem Garnisonsgelände.
An den Schlechtwettertagen, an denen sie keine Außenarbeiten verrichten konnten, wurden sie im Heim und in der 1956 geschaffenen Werkstatt sinnvoll beschäftigt. Diese Werkstatt wurde unter großen Opfern auf dem Gelände der Landwirtschaftsschule errichtet.