Die Amerikaner standen bereits kurz vor Hammelburg und die Bevölkerung hatte den Krieg schon mehrere Male unmittlbar zu spüren bekommen.
Am Donnerstag, den 5. April 1945, nahm die Fliegertätigkeit noch mehr zu. Schon am Morgen gab es neue Brände am Viehmarkt und am Linsenhügel. Um 1/2 1 Uhr wurde auch die Kirche getroffen und die wertvollen Glasmalereien des Chores zerfielen zu Splittern. Die Bevölkerung begann zu flüchten.
Bereits am gleichen Tag hatte die Wehrmacht Sprengladungen im Progymnasium eingelagert. Sie wurden zum Teil heimlich beseitigt. Der Bahnangestellte Weiß kam wegen seines Protestes gegen die Sprengung vor ein Standgericht, das ihm aber Bewährung zubilligte Doch die Brücke konnte nichts mehr retten. Um 18 Uhr des Freitags gab der zuständige Wehrmachtsoberst den Befehl zur Zündung und ein uraltes Symbol der Bedeutung Hammelburgs als wichtiger Flußübergang (mit wertvollen Figuren aus dem 18. Jahrhundert) sank in Trümmer. (Text nach K. Brandler)