Das Thema des Geschichtskreises ist heute nicht das Rote Schloss, sondern Fürstabt Adolf von Dalberg. Das Schloss soll im Oktober im Mittelpunkt stehen.
Eine lexikalische Kurzfassung Adolf von Dalberg:
„Geboren 1687 in Speyer, gestorben 1737 in seinem Schloss in Hammelburg. Dazwischen außerordentliche erfolgreiche, prägende Jahre zunächst als Propst in Zella bei Dermbach in heutigen Thüringen und später als Fürstabt im Hochstift Fulda von 1726 bis 1737. Entfaltete eine reiche Bautätigkeit. Bemühte sich erfolgreich in Fulda und seinem Herrschaftsgebiet das Schul- und Bildungswesen voranzubringen auf der Grundlage der vorhandenen Bildungstradition in Fulda. Gründete die Adolphs-Universität im Jahre 1734. In der Stiftskirche in Fulda beigesetzt. Heute der Hohe Dom von Fulda.“ Damit ist Wesentliches aber nicht alles gesagt.
Als ich im Dezember des letzten Jahres Hanns-Helmut Schnebel wissen ließ, dass ich auf den Spuren von Adolf von Dalberg bin, da teilte er mit, dass dieser Fürstabt auch die Musik schätzte und eine Hofkapelle gründete. Er schrieb, es sei sehr wahrscheinlich, dass er seine Musiker auch mit nach Hammelburg nahm. Damit bringe ich Hanns-Helmut Schnebel in Erinnerung, der sich viele Jahre mit Hingabe um den Geschichtskreis bemühte.
Am Anfang seines erfolgreichen Wirkens als Landesherr und Abt des hochangesehenen Benediktinerklosters Fulda, stand die Wahl des Domherrn Adolf von Dalberg zum Fürstabt des Hochstiftes Fulda durch das Domkapitel im Jahre 1726. Was mögen die Gründe gewesen sein, dass ausgerechnet ihn das Stiftskapitel wählte?
Seine Erfahrung in der kirchlichen Praxis. Seine ausgleichende Art und die Fähigkeit zu brüderlichem Umgang. Seine Herkunft. Seine Bildung. Seine Tatkraft. Diese hat er als Propst in Zella bei Dermbach bewiesen. Bau eines Propsteigebäudes nach Brand in Einrichtung von neuen Pfarreien.
Die Praxis in Verwaltung und Seelsorge erwarb sich der junge Kleriker und Domherr, als er 1715 nach Zella zeitlich mit seiner Priesterweihe geschickt wurde und dort die gerade frei gewordene Propstei übernahm. Siebenunddreißig Jahre alt. So wollte es die Reihung. Die ärmste aller Propsteien fiel ihm zu. Das hat ihn nicht bekümmert. Als Fürstabt Konstantin v. Buttlar ihm ein Jahre später eine besser ausgestatte Propstei anbot, da lehnte er ab. Eine noble Gesinnung. Als er später Fürstabt wurde, ließ er seine Verbindung zur Propstei Zella in Thüringen und den Menschen dort nie abreißen. Er förderte als Fürstabt die Propstei Zella, deren Nöte er kannte, so gut er es vermochte und es vertretbar war. Wir alle schätzen Menschen die Treue halten können.
Ein Rückblick auf Hammelburg und seinen dortigen Tod
Er konnte nicht wissen, dass er sein Leben eines Tages im Schloss in Hammelburg beenden würde. Der Tod war ihm vertraut. Mit theologischer und philosophischer Ausbildung war er gewiss sich seiner eigenen Zeitlichkeit bewusst. Er gab gleich zu Beginn seiner Amtszeit den Auftrag, ein Grabmal, besser, ein Epitaphium zu errichten. Erinnerungsplatten aus Stein, an den Wänden der Kirchen, Dome und Kathedralen aufgestellt oder an den Säulen angebracht. Dieses Epitaph im Dom zu Fulda erinnert noch heute an diesen außergewöhnlichen Kirchenmann. Wir kommen später noch einmal auf das zeitliche Ende von Adolf v. Dalberg zurück. Da entfaltet der Barock noch einmal seine ganze Pracht, als es darum ging ihren Adolf von Dalberg so loszulassen, wie es erwartet wurde. Pompös.