Hammelburger-Album

 

Hammelburg nennt sich die „älteste Weinstadt Frankens“. Als Beweis gilt eine Schenkungsurkunde von Karl dem Großen aus dem Jahr 777 an das Kloster Fulda, in der die Weinberge namentlich vorkommen.

Bereits die Fürstäbte besaßen ein Weingut, das von Saaleck aus bewirtschaftet wurde, urkundlich erwähnt 1298. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um den Hainweinberg (beim Kavalierhäuschen).

Seit dem 12. Jahrhundert wurden von der Burg aus die nahe gelegenen Weinberge bewirtschaftet und der Wein in den Burgkellern gelagert.

Wein war rar und die Klöster benötigten ihn in größeren Mengen. So wurde der Weinbau von Fulda aus gefördert. Seine Blütezeit hatte er im 17. Jahrhundert. 1653 wurden 190 ha bewirtschaftet – heute sind es ca. 75 ha.

Die Keller von Schloß Saaleck reichten bald nicht aus und so wurde im 18. Jahrhundert das Kellereischloss in der Stadt gebaut.

Im Jahr 1772 verbrauchte das Kloster Fulda innerhalb von 41 Tagen rund 3200 Liter Wein. Der Fürstabt allein trank 120 Liter vom besten Tropfen – also 3 Liter Wein pro Tag! Allerdings war der Wein damals sehr dünn und trank sich wie Wasser.

Nach der Enteignung kirchlicher Besitztümer wurde Schloß Saaleck 1816 königliches Weingut und ein paar Jahre später an Privatleute verkauft.

(Fotos Wengerter)

Schloß Saaleck wird Städtisches Weingut

Am 1.4.1964 erwarb die Stadt Hammelburg Schloss Saaleck für 643 000 DM.

Sie nahm die lange Weinbautradition in Hammelburg zum Anlass, ein Städtisches Weingut zu gründen, das in den Wirtschaftsgebäuden auf der Westseite untergebracht wurde.

Anläßlich der 40 Jahre Städtische Weinkellerei Schloß Saaleck schrieb der jetzige kaufmännische Leiter
Manfred Scheller folgenden Bericht:

(leicht gekürzt):
"Vor vierzig Jahren wurde Schloß Saaleck mit all seinen Nebengebäuden, dem dazugehörigen Grund und Boden und einem respektablen Weinvorrat Eigentum der Stadt Hammelburg. In einer nichtöffentlichen Sitzung des Stadtrates am 12. März 1964 wurde der Kauf des Gesamtkomplexes beschlossen Noch am gleichen Tag kam es auf Schloß Saaleck zur Unterzeichnung des Kaufvertrages. Für die Stadt Hammelburg unterschrieb der damalige Bürgermeister Dr. Heinz Meyer, für die bisherigen Besitzer, die Geschwister Biffar, Maikammer/Pfalz, zeichnete Oskar Biffar. Zum Übernahmetag wurde der 1. April 1964 bestimmt.

Wechselvolle Geschichte
Schloß Saaleck hat eine lange wechselvolle Geschichte. Über viele Jahrhunderte hinweg spielte der Saalecker Weinbau eine große Rolle. Eine Urkunde aus dem Jahr 1298 berichtet erstmals von einer Bestockung des Saalecker Südwestabhanges (Hainweinberge, heute zur Weinlage Saalecker Schlossberg gehörend) mit Weinreben. Zum Saalecker Weingut kamen gegen Ende des 18. Jahrhunderts noch die Weinberge im Waltertal (heute ebenfalls zur Weinlage Saalecker Schloßberg gehörend). Als dann mit der Säkularisation 1802 die Regierung der Fuldaer Fürstäbte ihr Ende fand, ging der Saalecker Weinbau, bedingt durch Kriegswirren und Geldmangel, stark zurück.

1816 kam Hammelburg zu Bayern, Saaleck wurde bayerische Staatsdomäne. Sehr erfreut über den Besitz war der Bayerische Staat aber offensichtlich nicht, denn wenn der Saalecker Wein nicht gewesen wäre (die besonderen Jahrgänge von Saaleck wurden im Kgl. Hofkeller zu Würzburg eingelagert), hätte man sich schon bald wieder von dem Anwesen getrennt. Am 15. Oktober 1850 war es dann aber so weit: Das Schloss, allerdings ohne die Weinberge, wurde zum Verkauf ausgeschrieben. Doch erst im Jahr 1851 fand sich ein Käufer. Der Würzburger Bankier Michael Vornberger erwarb Saaleck für 36.000 Gulden. 1868 ersteigerte Vornberger für 17.000 Gulden die Weinberge am Schloss und Posthalter Rauck aus Hammelburg die Weinberge im Waltertal für 2.900 Gulden. Nach Vornbergers Tod wechselten die Eigentümer häufig. 1920 erwarb Fabrikbesitzer Hans Creutzer aus Aachen das Schloss und Gut. Er gab dem Ackerbau und der Pferdezucht den Vorzug und vernachlässigte den Weinbau. So blieb der erhoffte Erfolg aus. 1935 kauften die Gebrüder Albert und Willi Biffar aus Maikammer/Pfalz das Schlossgut. Unter fachkundiger Leitung von Diplomlandwirt Wilhelm Junghanns gelang es, die Weinberge zu gutem Ertrag zu bringen und die Güte des Weines zu verbessern, so dass die Saalecker Weine rasch wieder bis an die Spitze der Frankenweine gelangten.

Eine Erbschaft macht es möglich
1964 wurde Schloß Saaleck mit dem dazugehörigen Weinbaubetrieb von den Gebrüder Biffar zum Kauf angeboten. Nachdem die Stadt Hammelburg 1959 bereits 4 ha Weinberge im Eschental (heute Weinlage Hammelburger Heroldsberg) im Rahmen einer Flurbereinigung angelegt hatte (im Erdgeschoss des Hammelburger Rathauses wurde Silvaner, Müller-Thurgau und Perle gekeltert, der Wein im Rathauskeller ausgebaut und abgefüllt), zeigte man auch Interesse an Saaleck. Mit dem Geld einer Erbschaft des 1861 in Hammelburg geborenen und späteren Königlich-rumänischen Generalkonsuls Carl Arnold Wilhelm von Günther erwarb man schließlich für 643.000,-- DM den gesamten Gebäudekomplex einschließlich Gutsschänke und Inventar sowie 64 ha Grund und Boden. Davon waren 8 ha angelegte Weinberge die sog. Hainweinberge, heute zur Lage Saalecker Schlossberg gehörend (bestockt mit Riesling, Silvaner, Müller-Thurgau, Aris, Forta sowie die im Versuchsanbau stehenden Rebsorten Gf 133 und Gf 113, die bei ihrer offiziellen Zulassung 1970 die Namen Bacchus und Optima erhielten). Wegen der Übernahme des im Schlosskeller vorhandenen Weinlagers wurde extra verhandelt.

Investitionen
In der Folgezeit musste die Stadt Hammelburg für den Ausbau der Zufahrtsstraße, die Kanalisation, insbesondere aber für den Restaurant- und Hotelbereich (es wurden im Jahr 1965 zehn neue Fremdenzimmer eingerichtet) nochmals mehr als 500.000,-- DM aufwenden. Um die Qualität der Saalecker Weine noch zu verbessern, wurden die Weinbergsanlagen auf Vordermann gebracht (1966 wurde das Sortiment noch um die Rebsorte Traminer erweitert) und entsprechende Kellertechnik angeschafft. Der Betrieb firmierte unter dem Namen Schloß Saaleck – Städtisches Weingut Hammelburg. Als kaufmännischen Werkleiter bestimmte der Stadtrat Verwaltungsoberamtsrat Franz Rüttinger, technischer Betriebsleiter wurde Kellermeister Karl Full. Die Weine wurden bis zur Neufassung des Weingesetzes 1971 unter Phantasienamen vermarktet wie z. B. Burgherr, Kammerherr, Markgraf, Prälat, Centgraf, Kurier, Kavalier, Fürstabt oder Carolus Magnus. Diese Namen mussten später den Lagenamen Saalecker Schlossberg, Hammelburger Heroldsberg, Hammelburger Trautlestal, Hammelburg Burg weichen.

Um der großen Nachfrage nach den Saalecker Weinen gerecht zu werden, wurde 1970 die Rebfläche um weitere 7 ha erweitert. Im Waltertal (zur Weinlage Saalecker Schlossberg gehörend) pflanzte man nach einer Flurbereinigungsmaßnahme die Sorten Morio-Muskat, Müller-Thurgau, Perle und Kerner. Der Weinausbau erfolgte in den Kellern von Schloß Saaleck, aber auch immer noch im historischen Weinkeller unter dem Hammelburger Rathaus.

Brand und Neubau

Unterbrochen wurde der enorme Aufwärtstrend jedoch ausgerechnet im Jubiläumsjahr 1977 (1200 Jahre Weinbau in Hammelburg). Am Pfingstsonntag, den 29. Mai 1977 brach um die Mittagszeit auf Schloß Saaleck ein Großbrand aus, der fast den gesamten Westflügel und damit auch den darin befindlichen Weinbaubetrieb zerstörte. Der Gesamtschaden belief sich auf 1 Mio DM. Besonders tragisch dabei war der Verlust von 80.000 Bocksbeuten von den Spitzenjahrgängen 1975 und 1976.

Nach Abschluss der Planungen konnte im Oktober 1977 bereits mit dem Neuaufbau einer modernen Kellerei (Gesamtfläche 1282 qm, umbauter Raum 7850 cbm) vor den Toren des Schlosses begonnen werden. Richtfest war am 15. März 1978, die Bauarbeiten endeten im Oktober 1978. Die Baukosten einschl. der speziellen Betriebseinrichtung betrugen ca. 2,4 Mio DM. Zur Verfügung standen jetzt eine modern eingerichtete Kelterei mit modernen Pressen, ein Fasskeller (Edelstahltanks und Holzfässer) mit einer Lagermöglichkeit von 2.000 hl, eine vollautomatische Abfüllanlage, mit der in einer Stunde 2.200 Bocksbeutel oder 2.000 Literflaschen gefüllt, verschlossen, etikettiert und gekapselt werden können, ein Vollgutlager mit einem Fassungsvermögen von ca. 300.000 Flaschen oder Bocksbeutel sowie ein Pack- und Versandraum.

Neue Wege
Der kaufmännische Werkleiter der Städt. Weinkellerei Verwaltungsoberamtsrat Josef Kastner (ab 1980) und Kellermeister Thomas Müller (ab 1982) mussten 1985 ein weiteres Unglück beklagen. Ein strenger Winter mit Temperaturen im Januar und Februar von –25° C sorgten für einen erheblichen Frostschaden in den Weinbergen. Nicht nur, dass fast die gesamte Ernte 1985 ausfiel, nein, es mussten auch noch 7 ha beste Weinlagen gerodet werden, die Rebstöcke waren erfroren. Gleichzeitig war dies aber eine Chance, wieder einmal etwas Neues auszuprobieren. Es wurden auf jeweils 40 ar die Rotweinsorten Domina und Schwarzriesling gepflanzt. Mit Spätburgunder und Dornfelder folgten 1986 zwei weitere rote Reben. Eine neue Herausforderung brachte das Jahr 1989. Die Natur meinte es da besonders gut und bescherte eine riesengroße Ernte. Fast das Zweieinhalbfache einer normalen Ernte musste eingelagert und vermarktet werden. Doch wie heißt es so treffend: Aus einem vollen Keller lässt sich’s leichter rausverkaufen als aus einem leeren! Der Versand erfolgte in alle Regionen der Bundesrepublik. Exportiert wurde hauptsächlich nach England, Schweden und Japan. Auch der Weinverkauf vor Ort florierte.  1988 wurde im Erdgeschoß des Hammelburger Rathauses eine Weinprobierstube zum Verkosten, Fachsimpeln und Einkaufen neu eingerichteten.

Zunehmende Qualitätsansprüche galt es für den im Jahr 1988 vom Stadtrat bestellten kaufmännischen Werkleiter Verwaltungs-Fachwirt Manfred Scheller und für Keller- und Winzermeister Martin Warmuth (ab 1991) zu erfüllen. Um der steigenden Nachfrage nach Rotweinen gerecht zu werden, wurde hier der Anbau weiter forciert und zu den bisher vier vorhandenen Sorten noch 2002 der Blaue Zweigelt gepflanzt. Aber auch die klassischen weißen Rebsorten stiegen in der Gunst der Weinfreunde. Manche Neuzüchtung musste dem wieder mehr angebauten typischen, fränkischen Silvaner weichen. 1994 wurde nach langer Abstinenz hier im fränkischen Saaletal Riesling gepflanzt, es folgten 2000 Weiß- und Grauburgunder.  Die Anbaufläche der Städt. Weinkellerei betrug zuletzt rund 25 ha (20 ha eigene und 5 ha zugepachtete Weinberge). Insgesamt 15 verschiedene Rebsorten wurden angebaut.

Ein neuer Anfang mit Familie Lange
Es war nicht immer ein leichter, gerader und ebener Weg, der seitdem gegangen werden musste. Bittere Enttäuschungen, Misserfolge wechselten sich ab mit manchen Erfolgserlebnissen. Auch an Kritikern hat es nie gefehlt.

Das Weingut war für die Stadt Hammelburg nicht mehr zu halten. Neue Investitionen waren zwingend erforderlich, die von der Stadt nicht finanziert werden konnten.
2011 wurde es nach langem Ringen im Stadtrat an Diplom-Ingenieurin für Weinbau und Önologie Ulrike Lange und ihren Mann Thomas aus Bergtheim verkauft. Viel Fleiß und harte Arbeit stehen den beiden bevor, um den seit 1227 Jahren nachgewiesenen und betriebenen Weinbau in Hammelburg (erste urkundliche Erwähnung am 7. Januar 777 in einer Schenkungsurkunde Karls der Großen) auch weiterhin fortzusetzen.
 

Karl Full
Karl Full wurde der erste Winzer- und Kellermeister, und er hat die Geschichte des Städtischen Weingutes geprägt.

Er stammt ursprünglich aus Retzstadt und wollte sich nach dem Krieg eine eigene Existenz aufbauen. Doch die 50er Jahre waren miserabel für den Weinbau. Nachdem Full zum wiederholten Male die Trauben erfroren waren, er aber eine Familie gründen wollte, fing er am Staatlichen Weingut in Hammelburg an.

Der damalige Bürgermeister von Hammelburg, Dr. Meyer, suchte für das neue Weingut einen guten Mann und fand ihn in Full. Er warb ihn ab und holte ihn zur Stadt. Das war ein Glücksgriff, denn Full brachte auch seine Maschinen, Fässer und die Presse mit.


Er zog mit seiner Familie 1965 in die Kellermeisterwohnung auf Schloß Saaleck ein und lenkte dort bis 1981 die Geschicke.

Dabei war seine ganze Familie eingespannt. Damals wurde noch der Weinverkauf übers Fenster gemacht und es klingelte oft auch am Wochenende oder abends. Karl Full erzählt, dass eines Nachts Oskar Böhm sich vor seine Tür hingekniet hat und ihn mit „Oh Herr, wir haben keinen Wein mehr!“ herausgeklingelt hat.

Auch seine Kinder mussten in den Weinbergen mithelfen oder am Turm Wache stehen und 20 Pfennig für die Besteigung kassieren.

Unzählige Weinproben wurden von Karl Full durchgeführt. Anfangs noch im alten Faßkeller unter Schloß Saaleck, Eingang im Graben, direkt unter der Brücke.

Doch der Keller war für die Weinmenge zu klein. Deshalb wurde der Rebsaft vor allem im schon vorher genutzten Rathauskeller eingelagert.

Der Saalecker Weinberg hatte 8,5 ha. Unter Full wurde das Waltertal (das ist der Weinberg oberhalb von Obereschenbach mit dem gelben Container) mit 7,5 ha neu aufgebaut. 5 Männer und 3 Frauen waren beschäftigt.

 

 

 

ei der Weinlese; v.l.n.r.: Rauch, Gretel Mützel,Kron Schorsch, Erich Ullrich, Ferdinand Müller, ????




(Fotos Full)

Der Brand 1977
Am Pfingstsonntag, 29.5.1977 brannten die Betriebsgebäude im Innenhof vollständig aus. Das war ein großer Verlust, denn die Ernte von zwei Jahren samt wertvollen Maschinen wurde dabei vernichtet.


(Fotos Stadtarchiv)

(Foto Full)

 

Die Ursache wurde nie geklärt.

Nach dem Brand wurde außerhalb der Burganlage ein neues Gebäude errichtet für den technischen Betrieb, die jetzige Kelterhalle.


Rotwein wurde damals noch nicht angebaut. Müller-Thurgau, Silvaner und Perle waren die Hauptrebsorten. Die Weine hießen Kavalier, Centgraf, Burgherr (alle Müller-Thurgau), Markgraf, Kardinal (Silvaner), Abt und Fürstabt (Perle).

Die Weine wuden früher stärker geschwefelt und trockener ausgebaut und waren säurebetonter. Damals wurde der Pflanzenschutz auch noch mit Hubschraubern durchgeführt.


(Foto Full) (Foto Full) (Foto Böck)

In den 70er Jahren war eine Hoch-Zeit für den Wein, so dass noch Rebsaft zugekauft werden musste. Zwei Vertreter sorgten für den Absatz, die am Umsatz beteiligt waren. 60% des Verkaufs waren Bocksbeutel.


(Fotos Full)


Wasser auf Saaleck

Saaleck hatte nie einen eigenen Brunnen. Fünf Müller des Amtes mussten früher zu Fürstabts Zeiten Wasser hinauf fahren, von „petri cath bis Martini“. Im Winter taten es die Bauern von Ober- und Untereschenbach, Diebach und Obererthal.
Chronist Heinrich Ullrich schreibt: „...unter Gutspächtern besorgte dies ein Esel“.

1870 wurde von Schloßbesitzer Vornberger ein Wasserdruckwerk eingerichtet. Das Wasser wurde von der Saale hoch gepumpt in Röhren. Dieses Pumpwerk musste ein- und ausgeschaltet werden. Auch das gehörte zu den vielfältigen Aufgaben von Karl Full.

1956, unter Schloßbesitzer Biffar, wurde ein Bassin zur Bewässerung der Weinberge gebaut. Es wurde vollständig bezuschusst. Anfang der 80er konnte es nicht mehr weiter benutzt werden. Die Bewässerungsleitungen standen der Durchfahrt der neuen Traktoren mit Überrollbügeln im Weg. Manfred Scheller erzählt, dass es schon vorher schwierig mit dem Bewässern war: immer, wenn das Wasser benötigt wurde, gab es an irgendeiner Stelle einen Rohrbruch. Und bis der dann schließlich gefunden und der Schaden behoben war, regnete es auch...


(Foto Full) (Foto Wengerter)

Leutehaus

Das sogenannte Leutehaus (gleich vor der Brücke links) beherbergte im ersten Stock das Gesinde, im Erdgeschoß war das Vieh untergebracht. Nach dem Krieg wurden hier Flüchtlinge aufgenommen und bis 1977 bewohnten es Angestellte des Weingutes.

1997 wurde es mit Zuschüssen des Landes Bayern zum Depot des Stadtmuseums untergebracht. Auch das Stadtarchiv befindet sich hier.





(Fotos 1 - 5 Wengerter, 6 + 7 Böck)


Launiges zum Wein

Du sollst nicht nur nach Weinbergslagen
Auch nach dem Winzer sollst du fragen
Denn er geht mal grad mal krumm
Über zwanzig Mal im Jahr um jeden Rebstock rum

Es gebt welche, die saufen heimlich, es gebt welche, die saufen unheimlich.


„Wer Wein trinkt, betet, wer Wein säuft, sündigt“ Theodor Heuß

Winzerweisheit:
Ist im Keller guter Most, dann hat ihn der Winzer angebaut.
Ist aber im Keller ein saurer Most, dann hat ihn der Herrgott so wachsen lassen.

Das Saalecker Kellerrecht

Vernimm, mein lieber Kellergast,
worauf Du hier zu achten hast,
denn Du mußt hier nach Regeln leben,
die schon der Große Karl gegeben!

Zum ersten darfst allhie nicht rauchen!
Du magst daheim Dein Pfeiflein schmauchen!
Verdirb nicht edle Kellerluft
durch Deines Krautes üblen Duft!

Zum zweiten darfst ans Faß nicht klopfen;
das schadet sehr dem edlen Tropfen.
Und Neugier, die man spürt daraus,
geziemt sich nicht im fremden Haus!

Zum dritten sollst Du nicht krakeelen,
pfeifen, fluchen, Zoten erzählen,
denn guter Ton und ruhig Wesen
gehört sich, wo der Wein erlesen!

Hältst Du Dich nicht ans Kellerrecht,
nimmt Dich in Buß' der Kellerknecht.
Und dieser, unsanft, grob und barsch
setzt Dir den Stiefel auf den ... Hintern!

Gegeben zu saalec junius 18. 790
Zeugen:
Husogast - Wisogast - Losogast - Soiogast
CAROLUS MAGNUS REX

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