Das Gefängnis – jetzt Pfarrzentrum der Pfarrei St. Johannes in Hammelburg – entstand im 19. Jahrhundert inmitten einer im Stadtbild noch teilweise mittelalterlich geprägten Stadt. Diese Tatsache gab – nach heutigem Kenntnisstand zu Unrecht! – immer wieder Anlass zu der Vermutung, die neue bayerische Staatsmacht habe bewusst diesen Platz für ein Gefängnis gewählt. Doch die Gründe für den Bau waren anderer Natur.
Zum einen war Hammelburg Sitz eines Landgerichtes – das war eine Verbindung von Landratsamt und Amtsgericht – und zu einem Landgericht gehörte auch immer ein Gefängnis, gleichgültig, in welcher bayerischen Region es sich befand.
Nun hatte unsere Stadt kein den Erfordernissen der Zeit entsprechendes Gebäude aufzuweisen. Letztendlich wurde dadurch ein Neubau erforderlich.
Da aber Hammelburg zum anderen von einer Stadtmauer umgeben war, musste das Gefängnis auch innerhalb dieses Bereichs mit seinem beschränkten Platzangebot gebaut werden. Es bleibt nur die Frage, warum gerade an diesem Standort die „Fronfeste“ errichtet wurde.
Auskunft darüber gibt der folgende Bericht des Regierungsrates Kirchgeßner von 1830, der hier transkribiert wurde.
Notwendig erscheinende Erklärungen im Text sind am Kursivdruck und an den Klammern zu erkennen z. B. Rentamt [= Finanzamt].
Fundort des Aktes im Staatsarchiv Würzburg:
Regierung von Unterfranken
Der Bericht wurde von Günther Albrecht in der vorgefundenen Rechtschreibung und Interpunktion transkribiert.