1.2 Lehrkräfte
1.2.1 Überblick
Eine Aufstellung der an der Volksschule unterrichtenden Lehrkräfte ist nicht mehr vorhanden. Da die Bekanntmachungen jedoch gegengezeichnet werden mussten, so lassen sich dennoch durch Unterschriften die meisten Lehrkräfte nachweisen. Sobald eine Unterschrift fehlt, muss eine Versetzung angenommen werden. Dies gilt mit gewissen Einschränkungen. Nicht immer wurden die Bekanntmachungen von jedem Lehrer unterschrieben, und nicht jede Unterschrift ist leserlich.
am anwesende Lehrkräfte nicht mehr anwesende Lehrkr.
19.06.34 Müller, Barthelmes, Seufert,
Dorn
Schwestern (OSF): Reginfrieda,
Clementine, Demetria, Columba
21.06.34 Erika Angelmeier
(Schuldienstanwärterin)
26.06.34 Haas Dorn
21.09.34 Feser
15.05.35 Laurentine (OSF) Reginfrieda( OSF)
14.06.35 Ildefonsa (OSF) Laurentine (OSF)
09.01.36 R. Kamm Haas
28.04.36 Dr. Hopfenmüller Barthelmes
30.04.36 Dr. Hopfenmüller
(zum Dienst bei der SS
in Würzburg beurlaubt)
21.10.36 Ullrich (im Krieg gefallen)
27.01.36 M. Nikoletta Panzer (OSF) M. Columba (OSF)
15.04.37 Hartmann M. Nikoletta (OSF)
Kollmayr M. Demetria (OSF)
Heid M. Clementine(OSF)
M. Ildefonsa (OSF)
10.05.37 Imhof
21.12.37 Söder
22.02.38 Welzbacher, Kpl.
01.10.39 Steinbauer, Vikar
23.10.39 Walter, Kpl. Müller
03.11.39 Mracek
12.04.40 Lebert, Kpl
11.07.40 Hubert, Kpl
03.03.41 Velten (geb. Mracek)
19.04. 41 Kamm Velten
05.05.41 Oßwald
15.07.41 Bärmann, Kpl.
17.04.42 Kapp Feser
10.09.42 Manjoks, Fanski? (unleserlich)
29.09.42 Schneider
19.04.43 Merkle
29.05.43 Fanski
03.09.43 Scheier,
Amanda Iff, später verh. Pöschel,
Lin in Langendorf
24.07.44 Theresia Rüsing
??.10.44 Hildeg. Precht
25.01.45 H. Rüsing
02.02.45 Gößendörfer?, Kpl.
14.10.45 Seufert Heid
Johanilla Orf Merkle
M. Aquiline Endres H. Rüsing
Held Theresia Rüsing
Romanowski
Weber
1.2.2 Veränderungen im Lehrkörper
Das Schuljahr 1937/38 brachte überall in Bayern eine große Veränderung im Lehrpersonal mit sich. Ab dem 15.4.1937 fehlen sämtliche Unterschriften der vier Ordensschwestern, die Volksschullehrerinnen waren. Unter welchem Vorwand sie die Schule verlassen mussten, ist nicht bekannt. Hingegen wurde bis zu Kriegsende der katholische Religionsunterricht weiter durch den Pfarrer Martin bzw. seine Kapläne erteilt, der evangelische durch einen Vikar. Die Umwandlung in eine deutsche Gemeinschaftsschule erfolgte jedoch erst 1938. Dazu ist auf den erwähnten 9 losen Blättern Folgendes am 26. April 1938 überliefert:
„Schuljahr 1938/39.
Schuljahrsanfang:
Das Schuljahr begann am 26. April 1938 …
Nach Einweisen der Klassen und Flaggenhissung im Schulhof begann der planmäßige Unterricht.
In Durchführung der Entschließung des Bürgermeisters der Stadt Hammelburg wurde mit Beginn des Schuljahres die
Gemeinschaftsschule
in Hammelburg eingeführt.
Wortlaut der Entschließung
„Einführung der deutschen Gemeinschaftsschule
Meinungsäußerung:
Zu Beginn der Beratung gab Bürgermeister Clement bekannt, dass bereits ein Antrag einer Anzahl evangelischer Eltern für die Umwandlung der kath. Bekenntnisschule in eine deutsche Gemeinschaftsschule vorliege. Gleichzeitig verwies er auf die Ausführungen des Rechtsberaters Dr. Umbau Würzburg in der öffentlichen Kundgebung am 11.12.1937 im überfüllten Schnabelsaal, denen die zahlreich erschienenen Erziehungsberechtigten und Eltern restlos zustimmten. I. Beigeordneter Kessler und II. Beigeordneter Köberl unterstrichen diese Ausführungen und bemerkten, dass die Einführung der Gemeinschaftsschule heute unbedingt notwendig sei.
Entschließung des Bürgermeisters
Auf Grund der öffentlichen Kundgebung am 11.12.37 und auch um der einheitlichen Willensstimmung des Gaues Mainfranken in der Stadt Hammelburg sichtbaren Ausdruck zu verleihen, wird der Antrag gestellt, die kath. Bekenntnisschule in eine deutsche Gemeinschaftsschule umzuwandeln.
Auf Aufforderung des Bürgermeisters äußerten sich die Ratherren zustimmend. Abweichende Meinungen wurden nicht geäußert.
Lt. U.
gez. Clement gez. Bischof gez. Zahner
Es ist schon eigenartig, dass ausgerechnet auch dieser Eintrag aus der Chronik entfernt und in den „Bekanntmachungen“ versteckt wurde. So recht war den Hammelburgern die Umwandlung von der Bekenntnisschule in die deutsche Gemeinschaftsschule wohl nicht, wie der Chronist glauben machen will.